Oben: 1930, 11. August. Postkarte frankiert mit 6 Pf (Hindenburg), gelaufen von Schönenberg über Hennef nach Düsseldorf – Oberkassel.

Unten: Ansicht von Schönenberg. In Schönenberg befand sich ein Erholungsheim, in dem sich auch der Kartenschreiber aufhielt.

Das nahe der Ortschaft Ruppichteroth liegende Bröltalhaus in Schönenberg diente ab 1930 zunächst einer jüdischen karitativen Organisation als Erholungsheim. Nur wenig später übernahm die „Zionistische Vereinigung, Gruppenverband Rheinland und Westfalen“ das Gelände, um hier junge Juden für ihre Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Das „jüdische Übernachtungsheim” war den lokalen Behörden ein Dorn im Auge. Eine Brandlegung in den Novembertagen 1938 unterblieb, weil der Bürgermeister eine künftige Nutzung des Hauses durch NSDAP oder HJ angedeutet hatte; so verbrannten die Täter „nur“ einige Schriften im Hause. 1939 wurde das Gelände vom Reich beschlagnahmt und ging wenig später an eine Privatperson über.