6.6.2 Die Post im II. Weltkrieg
Wenn auch der Raum Hennef in den ersten Kriegsjahren von direkten Kriegseinwirkungen verschont blieb, so nahmen doch die Sorgen zu. Der Postverkehr wurde durch Feldpostbriefe von und zur Front sowie Feldpostpaketen- und Päckchen bestimmt. Die Sorge um die Männer an der Front war groß und die Versorgung mit Lebensmitteln und Kleidung immer schwieriger. Bald kamen evakuierte Mitbürger aus den zerbombten Großstädten nach Hennef und mussten untergebracht und ernährt werden. Sogenannte Fremdarbeiter arbeiteten in den Hennefer Fabriken, die ausschließlich mit der Rüstungsproduktion ausgelastet waren. Besonders bedauernswert war das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger, deren Deportierung in die Konzentrationslager 1942 begann.
1941: 21. April,
Luftpostbrief von Hennef nach Chicago/ USA (im April 1941 war
Luftpost in die USA noch möglich), Gewicht 4 gr.,
portogerechte Frankatur 65 Rpfg.
Absender:
Die jüdische Mitbürgerin Amalie Fromm aus Geistingen.
Der Brief ging an einen Verwandten in den USA.
Amalie Fromm wurde am 16.6.1942 nach Theresienstadt
deportiert und konnte 1945 befreit werden.